Bezirksvertretungssitzung im Dezember 2024
Die letzte Sitzung des Jahres gab einen Ausblick auf zukünftige Herausforderungen im Bezirk.
Mehrere große Projekte werden in den kommenden Jahren große Veränderungen in Meidling mit sich bringen. Da uns Grünen Meidling die Bedeutung einer weitsichtigen Planung sehr bewusst ist, haben wir dazu mehrere Anfragen an den Bezirksvorsteher gestellt:
Zukunftsfittes Grätzl Bahnhof Meidling
In der Heckenast Burian Kaserne in der Hohenbergstraße – zwischen dem Meidlinger Bahnhof und der Gloriette – errichtet das Bundesministerium für Inneres ein neues, großes Sicherheitszentrum. Dieses Projekt wird eine erhebliche zusätzliche Belastung für die vorhandene Infrastruktur bringen. 4. 000 bis 5 000 Angestellte werden regelmäßig zu ihrer Arbeitsstelle gelangen und eine große Anzahl von Dienstfahrzeugen im Ernstfall rasch ausrücken müssen.
Es ist uns Grünen sehr wichtig, dass der Bezirk hier Vorsorge betreibt und sich auf diese Belastung für die Mobilitäts-Infrastruktur ausreichend vorbereitet. Auf Basis der durch den Bezirksvorsteher gegebenen Antworten fassen wir zusammen:
Ein umfassendes Verkehrskonzept gibt es (noch) nicht. Allerdings gibt es sehr konkrete Pläne für eine Fußgänger:innenbrücke, die so genannte „MeidLine“, die den Schedifkaplatz und die Hohenbergstraße miteinander verbinden soll. Dazu wurde ein Architekturwettbewerb durchgeführt, dessen Gewinner-Projekt im Laufe des Frühjahrs vorgestellt wird.
Aus unserer Sicht bedeutet das, dass eine extrem teure – kolportiert werden Kosten von 30 Millionen Euro – Brücke gebaut werden soll, ohne vorher zu prüfen, ob sie die erwünschte Wirkung erzielen kann. Wir bezweifeln, dass diese kostspielige „MeidLine“ sinnvoll ist, da der Fußweg nicht spürbar verkürzt oder vereinfacht wird. Die Antworten des Bezirksvorstehers konnten unsere Vorbehalte nicht entkräften: Es gibt also kein Verkehrskonzept, aber eine teure Einzelmaßnahme wird trotzdem bereits umgesetzt?
Wir fordern ein aktives Engagement des Bezirks für ein rasches und sinnvolles Gesamtkonzept. Denn die Situation im Grätzl rund um den Bahnhof ist bereits heute problematisch. Es braucht Lösungen für die vielen Öffinutzer:innen, die hier bereits jetzt in großer Zahl täglich unterwegs sind.
Herausforderung Schulneubau
Eine weitere Anfrage stellten wir zum Schulneubau in Altmannsdorf „An den Eisteichen“. In Bildung zu investieren ist uns ein wichtiges Anliegen. Daher begrüßen wir den Bau einer neuen AHS in Meidling. Wir halten es für sehr wichtig, dass die betroffenen Anrainer:innen ausführlich und vor allem rechtzeitig über die Pläne in ihrer Nachbarschaft informiert werden.
Daher wollten wir vom Bezirksvorsteher wissen, in welcher Form die Bürger:innen informiert und eingebunden werden.
Konkret wird es am 6. und am 25. Februar jeweils von 15 bis 18 Uhr im Amtshaus einen Informationstermin geben, an dem alle Projektbeteiligten anwesend sein werden. Dank unserer Anfrage wissen wir nun bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt von diesen Terminen!
Unsere weiteren Fragen wurden vom Bezirksvorsteher leider nicht klar beantwortet. Insbesondere in Bezug auf die Schutzzone und damit das Ortsbild des Khleslplatzes entstand der Eindruck, dass man sich im Bezirk auf die komplizierte Bauordnung herausredet. Es bleibt abzuwarten, wie es hier im Frühjahr weitergehen wird.
Nachverdichtung ohne Konzept?
Zum Schluss gab es von uns noch eine Anfrage zum geplanten Bau von 130 neuen Wohnungen in der Kollmayergasse bzw. Arndtstraße. Dazu wollten wir wissen, ob es konkrete Pläne gibt, um die umliegende Infrastruktur (Kinderbetreuung, Radwege, Sitzbänke, Grünflächen…) aufzustocken.
Der Bezirksvorsteher verneinte das mit den Worten, dass „bereits alles vorhanden“ sei. Auch, welche Geschäfte in der Erdgeschosszone vorgesehen sind und ob die Fassaden begrünt werden sollen, verneinte er mit „Nein, das sei ihm nicht bekannt“.
Das Thema Aufenthaltsqualität scheint für die SPÖ also keine Rolle zu spielen. Und das, obwohl der Bereich direkt an der Arndtstraße durch fehlende Beschattung im Sommer drückend heiß ist. Sitzbänke oder Grünflächen gibt es dort kaum.
Wir fordern hier dringend eine Umgestaltung des öffentlichen Raums. Die Bewohner:innen dieses Grätzls – auch jene der 130 neuen Haushalte – sollen auch außerhalb ihrer Wohnungen Lebensqualität in Meidling erfahren.
Bessere Pflege der Bäume dringend nötig!
Bei unserem Spaziergang mit dem Baumexperten Alexander Mayr-Harting haben wir am Beispiel des Miep Gies-Parks einige Schäden durch mangelhafte Pflege der Meidlinger Bäume identifiziert. Leider ist davon auszugehen, dass diese keine Einzelfälle sind.



Deshalb haben wir beantragt, dass diese Pflege verbessert wird, und zwar mit Maßnahmen gegen Hitzeschocks, Beschädigungen durch Rasenmäher Hundeverbiss, sowie die Belastung durch Hundeurin. Der Antrag wurde in den Umweltausschuss zugewiesen.
Budget 2025 beschlossen
Auch dieses Jahr wurde das Budget für 2025 wieder einstimmig beschlossen. Wir Meidlinger Grüne werden uns auf Bezirksebene auch weiterhin dafür einsetzen, die vorhandenen budgetären Spielräume für zukunftsgerechte Maßnahmen im Bezirk zu nutzen.
Grüner Druck wirkt!
Im Rahmen der Diskussion eines Antrags von KPÖ/LINKS konnten wir aufzeigen, dass die darin geforderte Öffnung einer Einbahn für Radfahrer:innen bereits umgesetzt wurde – und zwar durch einen von uns initiierten Antrag, der auch von anderen Parteien im Bezirk mitgetragen wurde. Deshalb ist Radfahren gegen die Einbahn in immer mehr Meidlinger Straßen und Gassen erlaubt!
Auch ein weiterer Antrag von uns brachte eine konkrete Verbesserung der Radinfrastruktur im Bezirk, nämlich mehr Sicherheit im Kreuzungsbereich Eibesbrunnergasse und Wienerbergstraße. Ein erster Schritt an dieser Kreuzung, an der es allerdings noch weitere Verbesserungen braucht.
Mehr darüber lesen? Gerne!
Hier findest du alle unsere Anfragen und Anträge in der Vollversion:
Anfrage zur Schule An den Eisteichen
Anfrage zur Infrastruktur in Gaudenzdorf