Die verpasste Chance beim BigPoint

Klubobfrau Tanja Grossauer-Ristl steht am Anfang des neu versiegelten Bereichs beim BigPoint in Hetzendorf

Lange wurde die Umgestaltung vor dem BigPoint in Hetzendorf versprochen, jetzt ist sie da. Und Bürger:innen sind enttäuscht über noch mehr Asphalt.

Jahrzehntelang gab es vor dem BigPoint in der Altmannsdorfer Straße Ecke Breitenfurter Straße einen breiten, brachliegenden Grünstreifen. Hier ist ein Vorher-Satellitenbild der Stadt Wien:

Bereits bei der Errichtung des BigPoint, wurde die Begrünung dieser Fläche mit zusätzlichen Bäumen versprochen. Das sollte einen klimatischen Ausgleich schaffen zu der massiven Verdichtung in diesem Bezirksteil. Nach der Umgestaltung sieht es jetzt so aus:

Wir sind ein bissl sprachlos, da ist echt viel falsch gelaufen! Aber der Reihe nach:

sinnlose Versiegelung

Mitten durch die Grünfläche führt nun ein neuer, breiter asphaltierter Weg und die Asphaltfläche südlich der Bushaltestelle wurde vergrößert.

Die unversiegelte Fläche ist deutlich kleiner als vorher! Die Anrainer:innen, mit denen wir gesprochen haben, sprechen von etwa 50% weniger Grünfläche als vorher.

Parken hat für die SPÖ priorität

Auf Kosten der Grünfläche wurde vor und hinter der Bushaltestelle wieder eine Lieferzone eingerichtet, statt auf der Hetzendorfer Straße bestehende Parkplätze umzuwandeln. Der Erhalt des Gehwegs wäre viel sinnvoller gewesen, denn so wird der Zugang zur Bushaltestelle erschwert.

Der Fahrradweg

Es ist ein Rätsel, wieso es hier einen Radweg mitten durch die ehemalige Grünfläche braucht, wenn der Radweg gleich an der Hetzendorfer Straße im Nichts endet. Geh- und Radweg hätten auch direkt nebeneinander entlang der Hauswand errichtet werden können, selbst mit Trennung durch einen abgeschrägten Randstein wäre hier mehr Platz für die Grünfläche übrig geblieben.

Bezirksvorsteher Zankl freut sich über 26 neue Bäume. Wir wissen: Das sind keine neuen Bäume, sondern lediglich Ersatzpflanzungen, die vor Jahren der Firma Boehringer Ingelheim vorgeschrieben wurden, weil diese auf ihrem Grundstück Bäume gefällt hat. Das heißt, der Bezirk hat hier lange fehlende Bäume nachgepflanzt, die von Boehringer Ingelheim finanziert wurden.

Was wir uns gewünscht hätten

Es hätte so schön sein können: Der Grünstreifen hätte fast im vollen Ausmaß erhalten werden können und würde mit den 26 Bäumen wie ein kleines Wäldchen wirken. Am Gehsteig an der Fassade hätte man bald im Schatten der Bäume gehen können. Schade drum!