Meidling Morgen: Für ein grünes, lebenswertes Grätzl rund um den Bahnhof


Das Grätzl um den Bahnhof Meidling muss lebenswerter und grüner werden. Es braucht mehr Platz für Menschen, für Alt und Jung, fürs Gehen, Radfahren und Verweilen.“ Christina Buczko

Der Bahnhof Meidling ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen Knotenpunkt des öffentlichen Verkehrs geworden. Er ist der zweitgrößte Bahnhof Wiens. Rund 75.000 Menschen steigen hier jeden Tag ein, aus oder um. Der Bahnhof selbst wurde in den letzten Jahren schrittweise ausgebaut und modernisiert. Sobald man ihn verlässt, schaut die Welt jedoch ganz anders aus. Enge Gehwege, breite Straßen, heißer Asphalt im Sommer und Radwege, bei denen man nur ratlos den Kopf schütteln kann, prägen das Grätzl um den Bahnhof. Daher fordern wir Meidlinger Grüne ein umfassendes Verkehrskonzept sowie eine gerechte Verteilung und eine freundliche Gestaltung des öffentlichen Raums rund um den Bahnhof Meidling. Nicht zuletzt ist der erste Eindruck, den viele Reisende hier von Wien bekommen, ein chaotischer, schlecht organisierter und sehr veralteter. Wäre ein offener, strukturierter und mit Grünflächen und Bänken ausgestatteter Bahnhofsbereich nicht eher ein gutes Aushängeschild?

Wir brauchen endlich Veränderung! Wir Meidlinger Grüne fordern: Umverteilung der öffentlichen Flächen, sichere Rad- und Fußweg Verkehrsplanung, Barrierefreiheit, breitere Gehsteige und sonnengeschützte, begrünte Haltestellen“ Lucia Jungk

Unsere Vorschläge für ein schöneres und lebenswertes Bahnhofs-Grätzl

  • Intensive Begrünung von Straßen und Plätzen, neue Bänke, mehr Lebensqualität: Denn rund um den Bahnhof ist es im Moment vor allem grau und im Sommer zum Teil unerträglich heiß. Vor allem rund um die Bushaltestelle in der Eichenstraße braucht es Bäume, damit das Warten im Sommer nicht zur puren Qual wird.
  • Schaffung von Sitzgelegenheiten, Begegnungszonen und Freizeitmöglichkeiten: Denn die Stadt gehört uns allen und der öffentliche Raum ist zum Leben da – für alt und jung, groß und klein. Daher braucht es um den Bahnhof Meidling dringend mehr Platz zum Verweilen, Plaudern, Gehen, Radeln und Sich-Wohlfühlen.
  • Verkehrswende jetzt! Das Grätzl um den Bahnhof ist typisch für eine Stadtplanung à la SPÖ: Breite Straßen für Autos, schmale Gehsteige, kurze Grünphasen für Fußgänger:innen, Radwege durch Bushaltestellen und in Schlangenlinien. Das sorgt nicht nur für schlechte Luft und viel Lärm, sondern auch für Stress und Unsicherheit. Ist das noch zeitgemäß? Wir sagen: nein! Eine erste, sehr einfach und kostengünstig umzusetzende Maßnahme wäre z.B., die Philadelphiabrücke dem Fuß-, Rad- und Öffi-Verkehr zu überlassen und den Autoverkehr über die Wienerbergbrücke zu leiten.
  • Barrierefreie Gestaltung des Grätzls für alle Altersgruppen und Mobilitätsbedürfnisse: Insbesondere vor der Arcade bei der Bushaltestelle an der Eichenstraße stellen die Stufen sowie die wild über den Radweg führende Bodenmarkierung für sehbehinderte Menschen und Rollstuhlfahrer:innen gefährliche Hindernisse dar.
  • Mitsprache der Bürger:innen: Die Anrainer:innen des Grätzls sollen in Planungsprozesse und Entscheidungen aktiv miteinbezogen werden. Dabei sollen auch die Stimmen von Kindern und Jugendlichen gehört und ernst genommen werden.
  • Förderung von lokaler Wirtschaft und Nahversorgung: Von einem attraktiv gestalteten Bahnhofsgrätzl profitiert auch die Wirtschaft. Lokale Betriebe finden ein attraktives Umfeld und stellen die Nahversorgung der Bewohner:innen sicher. Das könnte auch die Meidlinger Hauptstraße endlich wieder aufwerten.

Grüne Politik macht einen Unterschied!

Für viele Menschen, vor allem die Älteren, sind die Intervalle an Ampeln zu kurz und manch Gehsteig im Grätzl ist so schmal, dass zwei Kinderwägen nicht aneinander vorbeikommen. Wir müssen den Menschen eine Infrastruktur bieten, die den Aufenthalt im Freien attraktiv macht. Es braucht ein Konzept, das den Menschen und nicht das Auto ins Zentrum stellt.“ Thomas Plotz

Wie sieht das Grätzl um den Bahnhof heute aus? Der Autoverkehr darf möglichst ungehindert fließen, während sich Fußgänger:innen, Radfahrer:innen und Öffi-Nutzer:innen auf engem Raum zusammendrängen müssen.

  • Unzeitgemäße Radinfrastruktur: Es gibt zwei Radlbasisstrecken, die zum Bahnhof führen: Tanbruckgasse und Wilhelmstraße. Beide sind äußerst schlecht ausgebaut, mangelhaft und ermöglichen weder ein rasches, noch ein sicheres Vorankommen. Der Radweg entlang der Eichenstraße zählt wohl zu den Paradebeispielen einer verfehlten Radwegplanung. Denn er ist viel zu schmal (Lastenrad? Forget it!) und verläuft zwischen Bushaltestelle und Gehweg. Auf der Philadelphiabrücke führt der Radweg überhaupt mitten durch die Busstation, wodurch es regelmäßig zu Konflikten und gefährlichen Begegnungen zwischen Radfahrer:innen und Fußgänger:innen kommt. Und – last, but not least – gibt es viel zu wenige Radabstellanlagen bei der Arcade und der oberen Meidlinger Hauptstraße.
  • Fußgänger:innen haben hier Nachrang: Das zeigt sich u.a. an vielen zu schmalen Gehsteigen, wie z.B. in der Koppreitergasse, oder an den enorm langen Wartezeiten bei Ampeln, etwa über die Koppreitergasse und Edelsinnstraße.

Anstatt viele Millionen Euro für das Bauen einer „Meidline“-Brücke auszugeben, fordern wir eine Umgestaltung des Grätzls, die den sich dort aufhaltenden Menschen zugute kommt!